Otto Piene German, 1928-2014
Otto Piene (1928-2014) war ein herausragender deutscher Künstler und eine wichtige Figur in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Als Mitbegründer der ZERO-Bewegung hatte er einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der experimentellen Kunst, insbesondere auf die Bereiche Lichtkunst und kinetische Kunst.
Piene wurde 1928 in Deutschland geboren und begann seine künstlerische Laufbahn in einer Zeit des Aufbruchs und der Erneuerung nach dem Zweiten Weltkrieg. In den 1950er Jahren, gemeinsam mit Heinz Mack, gründete er die Künstlergruppe ZERO, die eine radikale Veränderung in der Kunstwelt einleitete. ZERO war eine Reaktion auf den abstrakten Expressionismus und die Tendenzen des Informel. Die Künstler dieser Bewegung strebten danach, eine neue Kunst zu schaffen, die auf Reduktion, Stille, Leere und einer Rückkehr zur Einfachheit basierte.
Neben Heinz Mack und Günther Uecker, spielte Otto Piene eine entscheidende Rolle bei der Ausrichtung der ZERO-Bewegung auf die Erforschung von Licht und Bewegung. Er experimentierte mit Materialien wie Luft, Feuer, Rauch und Farbe, um einzigartige atmosphärische und immaterielle Kunstwerke zu schaffen. Er schuf skulpturale Installationen, in denen Licht als Medium eingesetzt wurde, und entwickelte kinetische Kunstwerke, die durch Wind oder andere natürliche Kräfte in Bewegung gerieten. Piene verwendete innovative Techniken, um den Betrachter in seine Kunstwerke einzubeziehen und eine unmittelbare sinnliche Erfahrung zu erzeugen.
Ein zentrales Konzept in Piene's Werk war die Idee des "Raums der Stille" (Raum der Stille). Er strebte danach, einen Raum zu schaffen, in dem der Betrachter zur Ruhe kommen und sich von der Hektik des Alltags lösen konnte. Durch den Einsatz von Licht und Transparenz schuf er eine Atmosphäre der Kontemplation und des meditativen Erlebens.
Piene war auch ein Vorreiter der Zusammenarbeit von Kunst und Technologie. In den 1960er Jahren begann er mit dem Einsatz von Computern und Lasern in seinen Kunstwerken und entwickelte eine einzigartige Form der Lichtkunst. Er gründete das Center for Advanced Visual Studies (CAVS) am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er als Professor lehrte und eine Plattform für interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Wissenschaftlern und Technologen schuf.
Otto Piene hat mit seiner experimentellen Herangehensweise und seinem Streben nach einer neuen Kunstform die Grenzen der traditionellen Kunst erweitert. Sein Beitrag zur Lichtkunst und kinetischen Kunst hat zahlreiche Künstlerinnen und Künstler inspiriert und beeinflusst. Durch seine einzigartige Fusion von Kunst, Technologie und Natur hat er die Kunstgeschichte maßgeblich geprägt und bleibt eine wichtige Figur im Kontext der zeitgenössischen Kunst.
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Black Cloud Orange Sky, 1981
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Blue & Shadow, 1994
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Bologne color #1, 1999
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Unittled, 1966
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Vulcano, 1992/94
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Feuerorgel, 1972
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Platinsoldaten, 2014
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Goldregen, 2014
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Rastersonne, 2009
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Komet, 1973
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Bausch, 1998
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Thaw, 1957
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untitled, 1962
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untitled, 1993
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untitled, 1965
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Untitled, 1975
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Yellow space, 2003/04
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Gespenst weint, 1975
Otto Piene war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Avantgardebewegung im Europa der Nachkriegszeit. Zusammen mit Heinz Mack gründete er 1957 in Düsseldorf die Group Zero (Nullpunkt der Kunst), die bald zu einer der international einflussreichsten Künstlergruppen wurde.
Otto Piene ( 1928 in Laasphe - 2014 in Berlin).
Von 1948 bis 1950 besuchte Otto Piene die Blocherschule und die Kunstgewerbeschule in München und wechselte anschließend an die Kunstakademie in Düsseldorf. 1957 legte er sein philosophisches Staatsexamen an der Universität zu Köln ab und war gleichzeitig in der Kunstpädagogik tätig. In dieser Zeit entstanden seine ersten Rasterbilder – monochrome Strukturen mit partiellen Vorsprüngen, die ein unregelmäßiges Relief erzeugen. Zusammen mit Heinz Mack organisierte Piene in seinem Atelier in der Gladbacher Straße in Düsseldorf die ersten Abendausstellungen, aus denen die Gruppe ZERO entstand, der Günther Uecker 1961 beitrat. Zwischen 1958 und 1961 gaben Mack und Piene die Zeitschriften ZERO 1 bis ZERO 3 heraus mit programmatischen Texten und in der dritten Auflage reichlich Bildmaterial mit Beiträgen von über dreißig Künstlern aus dem ZERO-Kreis.
Gegen Ende der 1950er Jahre führte Piene sein Archaisches Lichtballett auf und entwickelte erste Rauchzeichnungen, denen mechanisierte Lichtskulpturen, Environments und Feuerbilder folgten. 1962 richtete er zusammen mit Mack und Uecker anlässlich der NUL-Ausstellung im Stedeliik Museum in Amsterdam seinen ersten Salon de Lumière ein. Zwei Jahre später folgte die gemeinsame Gruppe ZERO contribution to documenta mit dem Titel Lichtraum – Hommage à Fontana (Lichtraum – Hommage an Lucio Fontana), die auf dem Dachboden des Fridericianum präsentiert wurde. Dies war einer von drei Auftritten Otto Pienes auf der documenta (1959, 1964 und 1977).
Im Laufe der 1960er Jahre experimentierte Piene mit multimedialen Performances sowie mit Licht, Rauch, Feuer und Luft, also Heliumskulpturen. 1964 übernahm er seine erste Gastprofessur an der University of Pennsylvania in Philadelphia; ein Jahr später zog er nach New York. Gleichzeitig entwarf er Lichtskulpturen für das neue Theater in Bonn, gefolgt von mehreren „Kunst am Bau“-Kunstwerken
Architekturprojekte.
1968 fand sein erstes groß angelegtes Himmelsereignis Light Line Experiment statt, bei dem über dreihundert über dreihundert Meter lange, beleuchtete und mit Helium gefüllte Polyethylenschläuche schwerelos am Himmel zu schweben schienen. Ein Jahr später schickte er Susan Peters in „Manned Helium Sculpture“ in den Himmel. 1974 wurde Pine Direktor des Center for Advanced Visual Studies am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, Massachusetts, das er entsprechend in den Bereichen Telekommunikation, Laser, Video, Hologramme, Himmelskunst und Umweltkunst ausbaute. Seit den frühen 1980er Jahren verbindet Piene in seiner Malerei seine Rauch- und Feuerkompositionen mit den Rastern der ZERO-Zeit und ab 1998 entwickelt Piene Lichträume für mehrere Museen, darunter die Kunsthalle Bremen und das Leopold-Hoesch-Museum in Düren. In seinen späteren Werken gewann die Keramik zunehmend an Bedeutung, mit metallisch glänzenden Gold- und Silberglasuren sowie gitterartigen Oberflächen.
1967 und 1971 vertrat Piene Deutschland auf der Biennale di Venezia; 1985 nahm er an der Bienal de São Paulo teil. Otto Piene gilt heute als einer der Pioniere der Lichtkunst und Himmelskunst.
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